Ob Windräder wirtschaftlich betrieben werden können, sollte gerade für die Gemeinden eine herausragende Frage sein, da die Antwort
sowohl mit Chancen als auch mit erhebliche Risiken verbunden ist. Leider, so hat man den Eindruck, wird aber die Fragestellung durch die Verantwortlichen häufig nicht betrachtet, da das schnelle
Geld durch angeblich hohe und garantierte Pachtzahlungen winkt.
Diese Fahrlässigkeit führt zu einem immensen wirtschaftlichen Schaden für die Gemeinden, für die letztendlich alle Bürgerinnen und
Bürger aufkommen müssen.
Auf dieser Seite finden Sie eine Zusammenstellung von diversen Informationen zur Wirtschaftlichkeit.
SWR deckt die Unwirtschaftlichkeit der Windparks auf und bestätigt die Aussagen der BINU
Schon lange haben wir gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass sich Windparks in unserer Region höchstens nur Dank unvorstellbar hoher Subventionen rechnen, viele Standorte aber auch trotz dieser Subventionen Verluste machen. Dies hat nun der SWR in einer Reportage aktuell (01.02.2018) bestätigt. Den Beitrag finden Sie hier.
Eine sehr gute Zusammenfassung: Hans-Werner Sinn zur Energiewende |
Egal welche Perspektive - Windkraft bringt keinen Nutzen |
Nachfolgend wird über die Physik, die Statistik, die Geographie und die Betriebs-wirtschaft abgeleitet, dass Windkraft
insbesondere in unserer Region keinen Nutzen bringt.
Damit eine Windkraftanlage Strom erzeugen kann benötigt sie Wind. Wichtig ist, dass die Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz in die Berechnung der elektrischen Leistung eingeht.
Dies bedeutet, dass sich bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit die elektrische Leistung verachtfacht (2³= 2*2*2 = 8)!
Die blaue Linie in der folgenden Grafik verdeutlicht dieses Verhalten: Bei einer Windgeschwindigkeit v1 wird eine Leistung P1 erzielt; bei einer Verdopplung der Windgeschwindigkeit 2*v1ergibt sich dann eine Leistung von 8*P1
Diesen Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Leistung für eine Windkraftanlage nennt man Leistungskurve. Diese ist für jeden Typ unter-schiedlich.
Die dargestellten Windstärken entsprechen der Windstärke gem. Windatlas Rheinland-Pfalz.
Fazit:
Die Windenergie deckt nur einen minimalen Anteil unseres Energiebedarfs. Trotz des starken Zubaus der WKA´s vergrößert sich der Abstand zwischen der installierten Nennleistung und der max. produzierten Nennleistung deutlich. Da Strom unmittelbar verbraucht werden muss, musste z.B. in 2019 Strom in einer Leistungshöhe von 5 Atomkraftwerken ins Ausland exportiert werden. Aus heutiger Sicht ist jedes neue Windrad volkswirtschaftlich sinnlos. Der Gedanke der ökologischen Energiewende ist längst aufgegeben! Heute geht es nur noch um Profit!
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. bestätigt selbst: In Rheinland-Pfalz beliefen sich die durchschnittlichen Jahresvolllaststunden z.B. für 2018 auf lediglich 1.722 h/a . Dies entspricht einer Auslastungsquote von nur
19,6 %.
Das Fraunhofer Institut sah für 2018 ein Jahresmittel von 1.801 h/a. Damit wird nur ein Bruchteil der tatsächlich installierten Nennleistung
ausgeschöpft!
Zur Erläuterung des Begriffs Volllaststunden:
Die erzeugte Energie entspricht derjenigen, die die Windkraftanlage erzeugen würde, wenn sie für diese Anzahl von Stunden mit der
maximalen Leistung produzieren würde und in der übrigen Zeit gar nicht. In Wirklichkeit wird die Anlage häufig mit erheblich reduzierter Leistung arbeiten, dafür aber über viel mehr
Stunden.
Einfaches Rechenbeispiel zeigt, dass zwingend Verluste entstehen müssen
Inwieweit eine Windkraftanlage wirtschaftlich, d.h. mit Gewinn bzw. Verlust arbeitet, lässt sich an dem nachfolgenden Beispiel sehr gut nachvollziehen. Hierbei wird schnell klar, dass mit den Anlagen in Rheinland-Pfalz grundsätzlich kein Gewinn erzielt werden kann. Insofern verwundern die oben angeführten SWR- Berichte nicht.
Das Rechenbeispiel (Basis: 4 WKA) berücksichtigt bereits das aktuelle
EEG 2017 und kalkuliert (vorsichtig) auf der Grundlage des Höchstgebots 2019 (Strompreis EPEX Spot 2019 in Höhe von 3,77 Cent/kWh). Die zugrunde gelegte Höhe der Volllaststunden entspricht im
Bsp. einem spezifischen Standort im Rhein-Lahn-Kreis mit 1.419 h/a.
Diese Darstellung, die bei den geschätzten Werten für die Betriebskosten noch sehr optimistisch ist, zeigt zugleich auch deutlich auf, dass die Windkraftanbieter den Bürgern und Gemeinden häufig auch Gewinnprognosen vorspiegeln, die nicht der Realität entsprechen.
Ein ähnliches katastrophales Bild zeichnet der Anlegerbeirat des
Bundesverband Windenergie BWE sogar
selbst. Bei einer Auswertung von 1.150 (!) Windpark-Jahresabschlüssen haben die Anleger in den Jahren 2002 – 2011 Ausschüttungen im Durchschnitt von 2,5 % p.a. erhalten. Über die Summe der Jahre
waren dies
lediglich 25 % ihrer Einlage, während die Betreiber 60 – 80 % versprochen hatten.
Gerade in unserer Region kann man derzeit an dem entstehenden Windpark in Heidenrod-Laufenselden beobachten, dass die Gemeinden mit falschen Versprechungen gelockt werden: Laut Medienberichten wird dort mit einem jährlichen Stromertrag von 90 Millionen Kilowattstunden kalkuliert, aus dem ein jährlicher Erlös von 800.000 Euro resultieren soll. Eine einfache Berechnung beweist, dass die Betrachtung unrealistisch ist, denn es würden 3.000 Volllaststunden pro Windrad benötigt werden, um den unterstellten Stromertrag zu generieren. Eine solche Auslastung gibt es in Deutschland noch nicht einmal an den guten Standorten der Küste!
Wie funktioniert das neue EEG (2017)?
Der Missbrauch durch die Bürgerenergiegesellschaften (EEG 2017)
Auch in der dritten Ausschreibungsrunde 2017 gingen nahezu alle Zuschläge wieder an Bürgerenergiegesellschaften. Die Liste der Zuschläge finden Sie hier.
Die veröffentlichten Jahresabschlüsse diverser Windparks im Hunsrück bestätigen die betriebswirtschaftlichen Risiken bereits auf Basis des alten
EEG
Auch die Zahlen von ABO INVEST AG (ABO Wind Gruppe) bestätigen die Beispielrechnung und die Realisierung von Verlusten
Ein ähnliches Bild vermittelt der Wiesbadener ABO INVEST Konzern, der zur ABO Wind Gruppe zählt und sich gerne auch als „Bürgerwindaktie“ bezeichnet. Dieser Konzern zeigt bilanziell eine extrem hohe Fremdkapitalquote (2019: 423 %) und hohe Konzernverluste (2019: - 25,4 Mio. Euro). Unternehmensgegenstand ist u.a. das Halten von Beteiligungen an Windparkgesellschaften, die zuvor von der ABO Wind AG projektiert wurden. Insofern lässt sich hier das oben dargestellte Ergebnis zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gut nachvollziehen. Innerhalb von Deutschland werden diverse Windparks durch den Konzern betrieben, die über folgende (schlechten) Kennzahlen verfügen:
Bereits 2015 bestätigte die Umweltbank, dass die ABO Invest mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Der Status kann nachfolgend abgerufen werden.
ABO Wind gibt fehlerhafte Windprognosen zu
In der ZDF Dokumentation vom 20.01.2016 gibt Pressesprecher Koffka von ABO Wind endlich fehlerhafte Windprognosen zu. Der Beitrag zeigt klar auf, dass die Windkraft für die Anleger und die Gemeinden ein Minusgeschäft ist. Damit werden genau die Bedenken aufgezeigt, die seitens der Bürgerinitiative Niederwallmenach seit langer Zeit erhoben wurden. Können die Bürgermeister von Himmighofen, Kasdorf, Lipporn und Welterod jetzt noch ruhig schlafen?
Den Beitrag können Sie über die ZDF-Mediathek hier ansehen.
Fazit:
Ertragsaussichten für Investoren nach Standorten gemäß Betreiber-Datenbasis (BDB) bestätigt die Wahrscheinlichkeit von Verlusten in
Rheinland-Pfalz
Die Betreiber-Datenbasis sammelt, aktualisiert und veröffentlicht seit 1988 die Betriebsdaten von deutschen Windenergieanlagen. Die Datenbank der BDB
enthält Daten von ca. 22.000 Windanlagen. Die Flächenverteilung sowie die unten angefügte Volllastkurve bestätigen anschaulich die fehlende Ertragsperspektive.
Hier finden Sie die aktuellen Windverhältnisse in Deutschland in Relation zur installierten Leistung: |
Fazit:
Was Gemeinderäte noch bedenken müssen |
Die oben dargestellten Zahlen und Argumente sollten bereits eine eindeutige Sprache sprechen. Aus Gemeindesicht sind darüber hinaus aber noch folgende wirtschaftlichen Faktoren in die Überlegungen mit einzubeziehen:
Fazit: Um Schaden vom Steuerzahler und von der Umwelt abzuhalten, müssen sich die Verantwortlichen in den Gemeinden kritisch mit dem Thema Windkraft auseinandersetzen und hierbei neutrale Gutachten zur Wirtschaftlichkeit einfordern. Dies gilt umso mehr, als Beamte, Bürgermeister und Gemeinderäte keine Unternehmer sind. Es muss von Ihnen berücksichtigt werden, dass die vorgelegten Prognosen von den Betreibern selbst stammen und nicht objektiv begründet sind. Sämtliche Statistiken und von wenigen Betreibern veröffentlichte Zahlen sprechen derzeit dafür, dass unsere Region kein Windkraftstandort ist, an dem die Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können. Die Betreiber selbst gehen kein wirtschaftliches Risiko ein, da dies zunächst bei der Betreibergesellschaft (i.d.R. GmbH & Co. KG) anfällt und letztendlich auf den Grundstückseigentümer abgewälzt wird. |
Regionale Fernsehberichterstattung zu Verlus- ten aus Windkraft |
Der SWR hatte Filmbeiträge veröffentlicht, die sich insbesondere mit dem Thema Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen auseinandersetzen. Diese
"Wirtschaftlichkeitsbetrachtung" wurde noch unter dem alten EEG durchgeführt. Bereits hier waren die Anlagen nicht rentabel.
Diese Filmbeiträge sind über die nachfolgenden Links verknüpft und bieten zunächst eine gute Einführung in die Thematik:
Darüber hinaus finden Sie hier noch einen informativen Beitrag von Dr.-Ing. D. Ahlborn sowie einen Beitrag von Dipl. Ing. M. Kropp.